Wirkungsvoll führen: Mitarbeiter motivieren mit Lob und Anerkennung

Publiziert von WEKA Schweiz

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Unternehmen definieren die Art zu Arbeiten neu. Längst haben agile Arbeitsformen und Methoden, wie Design-Thinking und Scrum Einzug in die Unternehmenswelt gefunden. Erfolgreiche Unternehmen verstehen sich darin, Bestehendes stabil und effizient zu nutzen und gleichzeitig neue Geschäftsfelder durch Innovation und Kreativität zu erschliessen. Führungskräfte sind in diesem Veränderungsprozess mehr denn je gefordert. Denn Veränderung bedeutet von Altem loszulassen und führt deshalb nicht selten zum Gefühl des Sicherheitsverlustes bei den Mitarbeitenden. Umso wichtiger ist es, dass sich die Menschen im Unternehmen gebraucht und wahrgenommen fühlen. Lob und Anerkennung sind die besten Mittel, um langfristig motivierte und engagierte Mitarbeitende zu haben. Wer Lob und Anerkennung richtig einsetzt, fördert zudem die Innovation und Kreativität seiner Mitarbeitenden. Wie Sie dies tun, erfahren Sie in diesem Beitrag.

In zahlreichen Publikationen wird Lob und Anerkennung als erfolgsbringendes Führungsinstrument zur Mitarbeitermotivation diskutiert. Sie finden darin konkrete Anleitung, wie Sie loben sollen. Lob soll authentisch, konkret, präzise und zeitnah stattfinden sowie auf aussergewöhnliche Leistungen bezogen sein. Das sind wichtige Punkte. Und gleichzeitig ist es damit nicht getan. Es gibt drei wesentliche Bedingungen, die der Lobende einhalten sollte, damit Lob seine volle positive Wirkung entfalten kann.

Bedingung 1: Nehmen Sie eine wertschätzende, respektvolle und dankbare innere Haltung ein

Lob und Anerkennung sind nicht dasselbe. Lob ist eine spontane Form der Anerkennung von Leistungen oder Verhaltensweisen. Dazu gehört beispielsweise das gelegentliche «Schulterklopfen» für eine konkrete ausserordentliche Leistung. Lob ist also direkt beobachtbar, unabhängig davon ob es ausgesprochen wird oder durch eine Geste gezeigt wird.

Anerkennung beinhaltet neben Lob noch vieles mehr. Im Kern geht es um eine innere Einstellung gegenüber Menschen, die von Wertschätzung, Respekt und Dankbarkeit geprägt ist. Anerkennung ist somit nicht auf eine konkrete Leistung oder ein konkretes Verhalten bezogen. Es ist vielmehr die innere Haltung gegenüber einer Person. «Schön, dass Sie hier sind!» ist ein Beispiel einer solchen wertschätzenden inneren Haltung.

Lob alleine kann deshalb nicht die volle positive Wirkung entfalten. Wichtig ist, dass die Anerkennung hinter dem Lob spürbar wird. Dies setzt voraus, dass Sie echte Anerkennung und Wertschätzung empfinden. In diesem Fall können Sie Ihr Lob authentisch und ehrlich ausdrücken. Bleiben Sie deshalb achtsam und reflektieren Sie sich in Ihren Gedanken und in Ihrem Verhalten.

Übrigens, wenn Sie authentisch loben, ist Lob immer angebracht. Wir haben die Tendenz viel zu wenig zu loben. Deshalb gehen Sie grosszügig damit um!

Bedingung 2: Kommunizieren Sie klare Ziele und Erwartungen

Mitarbeitende für normale Pflichten in erwarteter Qualität zu loben, kann respektlos und unehrlich wirken. Deshalb sollte Lob auf ausserordentliche Leistungen oder ausserordentliches Verhalten bezogen werden. Dies setzt voraus, dass die Ziele klar formuliert sind und die Erwartungen an die Leistung und das Verhalten klar sind. Nur so haben Sie und Ihre Mitarbeitenden Klarheit darüber, wann Ziele erreicht sind und wann diese über- oder untertroffen sind. Dazu gehört auch, dass Sie die Zieleerreichung regelmässig mit Ihren Mitarbeitenden überprüfen. Das ist ein fortlaufender Prozess, der nicht an Halb- und Jahresgespräche ausgerichtet sein sollte.

Durch die Zieldefinition schaffen Sie sich zudem geistige Klarheit und haben präzise Vorstellungen der zu erbringenden Leistungen und Verhaltensweisen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Sie konkrete Leistungen und konkretes Verhalten loben und dieses begründen können. Nur so steigt die Motivation Ihrer Mitarbeitenden, sich zu verbessern. Das Gegenteil sind Pauschallobe wie «toll gemacht!». Diese haben das Risiko, dass Lob als Selbstverständlichkeit angesehen wird und die Motivation sinkt.

Übrigens, zu einer erfolgreichen Führung anhand klarer Ziele gehört auch die Kommunikation und Einhaltung klarer Konsequenzen, wenn Ziele nicht eingehalten werden. Bleiben Sie deshalb in Bezug auf die Einhaltung der Ziele unerbittlich. Und gleichzeitig respektvoll im Umgang mit Ihren Mitarbeitenden, wenn Sie konsequent handeln müssen. All dies wirkt sich positiv auf den Stellenwert und die Qualität Ihres Lobes aus.

Bedingung 3: Handeln Sie als Vorbild

In den neuen Arbeitsmethoden ist die Zusammenarbeit im Team ein Erfolgsfaktor. Die gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung unter den Mitarbeitenden sind dafür unabdingbar. Führungspersonen tragen eine Schlüsselrolle zur Etablierung dieser Anerkennungskultur und einer guten Arbeitsatmosphäre bei. Sie sind angehalten den ersten Schritt zu tun, indem Sie die Vorbildrolle übernehmen. Denn Mitarbeitende, die häufig Lob und Anerkennung erfahren, geben dieses weiter. Deshalb wollen Sie als Führungsperson Ihren Mitarbeitenden zeigen, was Sie Ihnen bedeuten.

Sie haben viele Möglichkeiten den Wert Ihrer Mitarbeitenden zu schätzen. Eine nette Post-it Nachricht, ein gemeinsames Essen, mehr Verantwortung übertragen, eine kleine Provision, einer Bitte des Mitarbeitenden nachkommen, eine Geburtstagskarte oder ein offenes Ohr für persönliche Probleme. Mit solchem Verhalten zeigen Sie wahres Interesse an Ihren Mitarbeitenden.

Übrigens, wenn Sie sich als Führungskraft als Teil des Teams mit der Verantwortung für die Spielleitung sehen, nehmen Sie die Stellung ein «ich bin gut und die anderen sind gut». Das ist eine Stellung, in welcher man nicht Gefahr läuft, sich selber wichtiger als die anderen zu nehmen. Das eigene Ego lässt in diesem Fall viel leichter ein Lob zu.

Richtig zu loben geht somit über die reine Einhaltung formaler Lobregeln hinaus. Lob entfaltet seine wahre Wirkung erst, wenn auch die innere Haltung respektvoll, wertschätzend und dankbar ist. Das ist unter Umständen ein persönlicher Entwicklungsweg, auf welchem eigene Grenzen zu überwinden sind. Deshalb greifen Sie auf professionelle Unterstützung zurück und engagieren Sie einen Coach mit den Schwerpunkten im Bereich Führungs- und Persönlichkeitsentwicklung.