Innere Stärken: Der Erfolgsfaktor in der Arbeitswelt 4.0

Publiziert von WEKA Schweiz

Die Digitalisierung revolutioniert unsere Arbeit. Vieles ist im Umbruch – Arbeitszeit, Arbeitsort, Arbeitsformen sowie Organisationsstrukturen und die Art der Führung. Doch unabhängig davon, wie digitalisiert und automatisiert ein Unternehmen ist. Die Menschen sind der Erfolgsfaktor des Unternehmens. Innere Stärken sind das, was zählt! Was sich dahinter verbirgt und wie die eigenen Stärken gezielt eingesetzt werden können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

New-Work-Konzept

Der rasante Umbruch in der Arbeitswelt, welcher mit der Digitalisierung und dem technischen Fortschritt einhergeht, hat die Bedeutung des New-Work-Konzepts aus den 70er Jahren wiederaufleben lassen. Bereits dazumal hatte Prof. Dr. Frithjof Bergmann mit seinem Konzept eine Umkehr der Entwicklung gefordert. Nicht der Mensch ist das Mittel für die Arbeit, sondern die Arbeit dient als Mittel für den Menschen, sich frei zu entwickeln und zu entfalten. New Work ist somit die Arbeit, die er wirklich will, ihm Freude bereitet und einen Sinn gibt.

Doch welche Arbeit ist dies? Wie können Menschen herausfinden, was sie wirklich wollen? Gibt es so etwas wie eine innere Berufung?

Der Schweizer Autor und Unternehmer Rolf Dobelli sagt ganz klar: Nein, Berufung gibt es nicht! Auf was es wirklich ankommt, sind Talente und Vorlieben. Die Kunst des guten Lebens liegt darin, die tatsächlichen Fähigkeiten herauszufinden und von der romantischen Idee der Berufung loszulassen. Denn wer liebt was er tut, arbeitet auf ein Ziel hin, voller Leidenschaft, Ausdauer und Hartnäckigkeit. Und diese Zufriedenheit hat bekanntlich auch einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. Unternehmer und Führungskräfte sollten sich somit darauf fokussieren, die Talente und Vorlieben ihrer Mitarbeitenden gezielt einzusetzen.

Doch wie finde ich heraus, was meine überdurchschnittlichen Fähigkeiten sind, die mich von der Masse abheben und mich mit Energie erfüllen? 

Die Antwort darauf geben Peterson und Seligman (2004). Sie führten zahlreiche empirische Studien zu Charakterstärken durch und haben gezeigt, dass innere Stärken die Grundlage unserer Arbeits- und Lebenszufriedenheit sind. Gemäss Peterson und Seligman (2004) besitzen Menschen zwischen drei bis sieben sogenannter Signaturstärken. Das sind innere Stärken, die individuell besonders bedeutsam sind. Wer diese lebt, erhält Energie zurück, ist zu Höchstleistungen fähig und hat eine hohe Zufriedenheit mit der Arbeit. Sie erleben Spass und Vergnügen, sind engagiert und erleben einen Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit.

Zwischenfazit: Innere Stärken sind die Basis unserer ausserordentlichen Fähigkeiten. Wenn wir also unser Tun auf das konzentrieren, was unseren inneren Stärken entspricht, werden wir beruflichen Erfolg und persönliches Wohlbefinden erreichen.
Möchten Sie wissen, was Ihre inneren Stärken sind und wie Sie diese gezielt einsetzen können?

Dann beantworten Sie sich die folgenden 3 Fragen.

# 1: Was sind meine inneren Stärken?

Auf charakterstaerken.org können Sie den VIA (Values in Action)-Fragebogen kostenlos und anonym ausfüllen (Registrierung erforderlich). Sie finden auf der Website auch Informationen zur Interpretation Ihrer Ergebnisse. Für die Klärung Ihrer Signaturstärken sollten Sie jedoch nicht auf die Unterstützung eines professionellen Coaches verzichten. Denn dieser versteht es, Ihnen mit gezielten Fragen die absolute Klarheit über Ihre wahren Signaturstärken zu entlocken.

Allein zu wissen, was Ihre inneren Stärken sind, ist noch kein Erfolgsrezept. Nur wer sie auch einsetzt und danach handelt, wird Sinn und Zufriedenheit in seiner Arbeit erleben. Deshalb wollen Sie sich die folgenden Fragen beantworten.

# 2: Wo setzen Sie Ihre inneren Stärken beruflich ein?

Machen Sie sich bewusst, wie oft Sie Ihre Signaturstärken bei Ihrer aktuellen Arbeit anwenden können. Geben Sie dazu jeder Ihrer Signaturstärke einen Rang von 1 (nie) bis 6 (sehr häufig). Dazu wollen Sie Ihren Arbeitsalltag über die nächsten 14 Tage genau unter die Lupe nehmen. Planen Sie sich jeweils am Mittag und am Abend ein paar Minuten Zeit ein, um Ihren Arbeitstag zu reflektieren. Was haben Sie Positives erlebt und woraus haben Sie Energie geschöpft? Was ist Ihnen besonders gut gelungen? Was hat Ihnen Freude bereitet und Sie zufrieden gestimmt? Und beantworten Sie sich die Frage, welche Signaturstärke Sie dabei angewendet haben. Halten Sie diese Beobachtungen schriftlich fest und ziehen Sie nach 14 Tage eine erste Zwischenbilanz zur Festlegung des Rangs.

#3: Wie sollte mein Arbeitsumfeld gestaltet sein?

Klären Sie sich, was Sie konkret tun können, um die Signaturstärken häufig oder sehr häufig einzusetzen. Welche konkreten Möglichkeiten haben Sie? Was können Sie beeinflussen? Was brauchen Sie dazu? Welche Vorteile und welche Risiken haben diese Möglichkeiten? Und sind Sie gewillt mit den Risiken zu leben, wenn diese eintreten? Definieren Sie klare Ziele wie und bis wann Sie Ihre Möglichkeiten zur Gestaltung Ihres Arbeitsumfelds umsetzen. Und halten Sie diese Ziele schriftlich fest.

Mit der Beantwortung dieser drei Fragen, werden Sie erkennen, was Sie besser als der Durchschnitt machen und wie Sie diese Fähigkeiten gezielt einsetzen wollen. Nehmen Sie sich genügend Zeit für diesen Klärungsprozess und verzichten Sie nicht auf die Unterstützung eines professionellen Coaches. So kommen Sie schnell und bequem zum Ziel!

Referenz & Literaturempfehlung:

Dobelli, R. (2017). Die Kunst des guten Lebens. Die Win-Win Situation für die Seele.München: Piper Verlag GmbH.