Innere Haltung: Der Erfolgsfaktor für positive berufliche Beziehungen

Publiziert von WEKA Schweiz

Ob in der Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitenden und Arbeitskollegen, bei Vertragsverhandlungen mit unseren Geschäftspartnern, in Gesprächen mit unseren Kunden oder beim Networking. Der Schlüssel zum beruflichen Erfolg liegt im Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen. Was es dafür braucht, ist eine positive innere Haltung sich selbst und anderen gegenüber. In vier Schritten erfahren Sie, wie Sie diese innere Haltung einnehmen.

 

Die menschlichen Entwicklungsphasen

Im Laufe unserer Entwicklung durchlaufen wir verschiedene Phasen, wie wir uns selbst und unsere Mitmenschen beurteilen. Wenn alles gut geht, kommen wir als Erwachsene in die positive innere Haltung «ich bin ok, du bist ok». Das ist jene Position, in welcher wir wissen wer wir sind und was wir wollen. Und genau so schätzen wir unsere Mitmenschen ein. Wir vertreten die Annahme, dass auch sie wissen, was sie wollen. In dieser untereinander Abhängigkeits-Position wird ein Austausch auf gleicher Augenhöhe möglich und Menschen tun sich zusammen, weil sie es wollen – und nicht, weil sie müssen. Jedoch passiert es immer wieder, dass Menschen nicht in dieser Erwachsenen-Position ankommen. Sie haben negative innere Haltungen sich selbst («ich bin nicht ok, du bist ok»), anderen («ich bin ok, du bist nicht ok) oder beiden («ich bin nicht ok, du bist nicht ok») gegenüber. All diese negativen Grundeinstellungen machen die Kommunikation und die Beziehungen zueinander schwierig oder sogar unmöglich. Die Frage ist somit «was braucht es, um in die Erwachsenen-Position zu kommen und in ihr zu bleiben?»

 

Toleranz ist der Prozess zum Ziel positiver beruflicher Beziehungen

Die Antwort ist Toleranz. Dabei wird Toleranz oft missverstanden, indem wir davon ausgehen, dass wir etwas gut finden müssen, um es zu akzeptieren. Jedoch zeichnet sich Toleranz gerade dadurch aus, dass wir mit etwas nicht einverstanden sind und es dennoch akzeptieren. Toleranz setzt somit voraus, dass wir etwas nicht gut finden. Das folgende Beispiel soll dieses verdeutlichen. Bestimmt haben Sie in Ihrem Leben eine Person, die Sie besonders schätzen. Mögen Sie alles an dieser Person? Höchstwahrscheinlich nicht. Und dennoch leben Sie einen wertschätzenden und respektvollen Umgang mit ihr. Was tun Sie also mit den Dingen, die Sie nicht mögen? Sie akzeptieren sie.

 

In 4 Schritten zur Toleranz

Toleranz ist somit der Prozess zum Aufbau und Erhalt positiver Beziehungen und beginnt bei sich selbst. Denn wer sich selbst akzeptiert, kann auch andere akzeptieren. Wir können uns somit in Toleranz üben, indem wir lernen zu akzeptieren. Dafür sind 4 Schritte notwendig.

 

Schritt 1: Sich selbst akzeptieren

Die innere Haltung «ich bin ok» einzunehmen, setzt ein hohes Selbstvertrauen voraus, welches aus zwei Komponenten besteht: «ich bin kompetent» und «ich bin liebenswert». Dies setzt wiederum voraus, dass wir das, was uns nicht an uns gefällt, akzeptieren. Nur so lassen wir los und machen uns gedanklich frei für eine positive innere Haltung. Üben Sie sich darin, indem Sie jeden Abend aufschreiben, was Sie an diesem Tag Positives gemacht, getan und geschaffen haben. Und verpflichten Sie sich voll und ganz dem Ziel, Ihr Selbstvertrauen zum wichtigsten Aspekt Ihres Lebens zu machen, weil es dies ist. Nehmen Sie eine aufrechte Körperhaltung an und wählen Sie die Einstellung «dort wo ich bin, scheint die Sonne»!

 

Schritt 2: Aktiv Zuhören und Fragen stellen

Um eine positive Beziehung aufzubauen und den anderen wirklich anzunehmen, braucht es Empathie und Mitgefühl. Voraussetzung dafür ist, dass wir in diesen Momenten den anderen wichtiger nehmen als uns selbst. Tun können wir dies, indem wir aktiv zuhören und Fragen stellen. «Leeren Sie dafür Ihr Gehirn» und konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihr Gegenüber. Kontrollieren Sie Ihre Gedanken und bleiben Sie bei Ihrem Gesprächspartner. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, fragen Sie nach. Nur so zeigen wir wahres Interesse, Respekt und Wertschätzung einer Person gegenüber. Und dies ist die Basis für eine vertrauensvolle und positive Beziehung.

 

Schritt 3: Respekt zeigen

Menschen unterliegen in der Wahrnehmung von Verhalten einem grossen Verzerrungsfehler, dem sogenannten fundamentalen Attributionsfehler. Dabei erklären wir ein bestimmtes Verhalten einer Person oft durch Persönlichkeitseigenschaften und vernachlässigen die sozialen Situationen. Wenn beispielsweise der Chef früh nicht grüsst, wird dies oft auf die unfreundliche Art des Chefs zurückgeführt und nicht darauf, dass er gerade in Gedanken versunken ist, da er einen Anruf von einem anspruchsvollen Kunden erhalten hat. Deshalb ist es wichtig sich im positiven Beurteilen zu üben. Reflektieren Sie dafür Ihre Annahmen, die Sie automatisch und natürlich über andere Personen treffen. Fragen Sie sich, was noch dazu geführt haben kann, weshalb sich die Person so verhält. Und sprechen Sie die Person freundlich und respektvoll darauf an. Zum Beispiel: «Mir ist aufgefallen, dass du heute nicht gegrüsst hast. Das ist nicht deine Art. Wie geht es dir? Kann ich etwas für dich tun?».

 

Schritt 4: Klare Ziele verfolgen

Im Leben eine Einladung anderen gegenüber zu sein, ist das attraktivste, was wir tun können. Wir erreichen dies, indem wir ein klares Zielbild von dem haben, was wir erreichen wollen und dies mit einer klaren Absicht verfolgen. Denn wer das verfolgt, was er wirklich will, verfolgt voller Leidenschaft die eigenen brennenden Ziele. Und genau das ist es, was mich zur Einladung macht. Wer diese innere Haltung und Klarheit hat, wird genau jene Menschen anziehen, mit welchen es Spass macht eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und die gesetzten Ziele zu verfolgen.

 

Mit diesen vier Schritten lernen wir zu akzeptieren und trainieren unsere Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen. So kommunizieren und handeln wir auf der Erwachsenenebene und bauen positive berufliche Beziehungen auf. Sie sind der Schlüssel zu Vertrauen, einer konfliktfreien Kommunikation, zu Weiterentwicklung, Wachstum und Erfolg!