Fit im Job: 10 Schritte für psychische Gesundheit im Berufsalltag

Publiziert von WEKA Schweiz

Die Anzahl der Fälle an psychisch bedingten Arbeitsausfällen hat zugenommen. Menschliches Leid und hohe Kosten sind die Folge. Denn die Absenzen dauern oft viel länger als bei anderen Erkrankungen. Stress und längerfristige Arbeitsüberforderung bilden die Hauptursache für die gesundheitsgefährdenden Erschöpfungszustände. Genau hier setzt die schweizweite Kampagne «10 Schritte für psychische Gesundheit» an und gibt wertvolle Impulse für die Unternehmenspraxis.

 

STRESS – die Hauptursache psychisch bedingter Arbeitsausfälle

Stress ist per se nicht schlecht. Es kommt darauf an, wie wir ihn bewerten und wie lange er anhält. Wenn Stress als zuviel empfunden wird und lange anhält, kann er krank machen. Körperliche Erschöpfung und reduzierte Leistungsfähigkeit sind die Folgen. Gründe liegen oft in erdrückenden Arbeitsmengen, Terminstress und Leistungsdruck.

 

RESILIENZ – der Aufbau persönlicher Ressourcen zur Stressbewältigung

Wie wir mit Stress, Druck, Veränderungen und Belastungen umgehen, hängt stark von unseren persönlichen Ressourcen ab. Diese werden oft als Resilienz bzw. Widerstandskraft bezeichnet. Menschen mit hoher Resilienz gelingt es auch in herausfordernden Situationen standzuhalten, indem sie ihr unterstützendes Netzwerk aktivieren, positive Gedanken haben, in ihre Fähigkeiten vertrauen und optimistisch in die Zukunft blicken.

Resilienz kann man lernen. Beispielsweise mit den «10 Schritten zur psychischen Gesundheit». Damit können Führungskräfte sich selbst und ihre Mitarbeitenden gezielt beim Aufbau persönlicher Ressourcen unterstützen, welche «fit im Job» machen, die Zufriedenheit und Leistung fördern sowie für den Umgang mit Veränderungen, Krisen und Herausforderungen stark machen.

 

«Fit im Job»: Die 10 SCHRITTE im Überblick

 

  1. Steh zu dir – akzeptiere dich selbst und trage Sorge zu dir

Die eigenen Stärken zu kennen und wissen, wie diese einsetzen – dies ist die Basis für Selbstvertrauen und Selbstaktzeptanz.

 

  1. Bleib aktiv – bleibe körperlich aktiv, bewege dich regelmässig

Regelmässige Bewegung kommt nicht nur dem Körper zugute – er fördert auch die mentale Fitness, wie beispielsweise die Aufmerksamkeit und das Problemlösen.

 

  1. Halte Kontakt – pflege soziale Beziehungen

Menschen sind soziale Wesen, für die Freundschaften wichtig sind – so können auch positive Arbeitsbeziehungen Vertrauen schenken und gegenseitige Unterstützung geben.

 

  1. Entspanne dich bewusst – baue dir Phasen der Ruhe und Erholung ein

Pausen und Auszeiten sind wichtige Energiequellen im Arbeitsalltag – sie fördern den Leistungsfluss sowie innerliche Ruhe und Gelassenheit.

 

  1. Beteilige dich – sei Teil einer Gemeinschaft und bring dich ein

Mitglied eines tollen Teams zu sein, macht zufrieden und glücklich – dies hat direkten positiven Einfluss auf das Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

 

  1. Sei kreativ – sei schöpferisch tätig

Bewusste Auszeiten zur Ideen- und Lösungsfindung schafft neue Herangehensweisen – Perspektivenwechsel, die geistige Flexibilität und die persönliche Weiterentwicklung fördern.

 

  1. Entdecke Neues – pflege Neugier, wage und entdecke Neues

Neues zu lernen hält geistig fit und fördert flexibles Denken – mit neuem Wissen und gesteigertem Selbstwertgefühl werden spannendende Herausforderungen im Arbeitsalltag gesucht.

 

  1. Sprich darüber – teile Sorgen und Freuden mit Vertrauenspersonen

Über Sorgen zu sprechen wirkt oft «befreiend» und bringt Erleichterung – im Arbeitsumfeld braucht dieser Schritt oft Mut und hat damit eine besonders förderliche Wirkung auf das Vertrauen untereinander.

 

  1. Hol dir Hilfe – hol bei Problemen Hilfe und nimm sie an

Hilfe zu geben fällt vielfach leichter als Hilfe anzunehmen – dabei ist die gegenseitige Hilfsbereitschaft im Arbeitsumfeld eine der grössten Chancen zu persönlicher Zufriedenheit und beruflichem Erfolg.

 

  1. Glaub an dich – meistere Krisen und überwinde Schwierigkeiten

Verluste zu betrauern und vom Alten loszulassen braucht Zeit und gegenseitige Unterstützung – erst dann können Chancen gesehen und zur Weiterentwicklung genutzt werden.

 

Alle 10 Schritte beinhalten im Kern eine positive Grundhaltung sich selbst und seinen Mitmenschen gegenüber. Eine innere Haltung, die der persönlichen Überzeugung «Ich bin gut, du bist gut.» entspricht. Mit dieser Einstellung gewinnen Unternehmen eine Kultur, die auf Stärken ausgerichtet ist und auf gegenseitigem Vertrauen basiert. «Fit im Job» nimmt damit eine weitere Dimension an. Unternehmen steigern mit den «10 Schritten» nicht nur die psychische Gesundheit, das Wohlergehen und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden, sondern etablieren eine stärkenorientierte Unternehmenskultur.

Die Erarbeitung von Lösungsansätzen zu den «10 Schritten» in der Gruppe ist ein entscheidender Erfolgsfaktor der Kampagne. Es tut gut zu erfahren, wie andere mit Herausforderungen umgehen. Denn häufig können wir diese Lösungsansätze auch für uns selbst nutzen. Zudem kann mit Freude gemeinsam etwas Neues erarbeitet werden. Dies fördert Mut und Vertrauen.

 

Nutzen Sie die «10 Schritte zur psychischen Gesundheit im Berufsalltag» und machen Sie sich selbst und Ihre Mitarbeitenden «Fit im Job». Damit fördern Sie die Widerstandsfähigkeit und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden, beugen psychisch bedingten Krankheitsausfällen vor und etablieren eine stärkenorientierte Unternehmenskultur, die auf Mut und Vertrauen basiert.

 

Referenzen & Literarturempfehlungen

Die «10 Schritte» werden bereits durch zahlreiche Organisationen und Institutionen im Arbeitskontext eingesetzt. Weiterführende Informationen stellt das Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz zur Verfügung: 10schritte.ch

https://www.npg-rsp.ch/fileadmin/npg-rsp/10_Schritte/Produkteblattt_10_Schritte_psyGe_A4_de_web.pdf